Zoologie
Die Neuweltkameliden der Gattung Lama gehören zusammen mit den Altweltkarmeliden zur Familie der Kamelartigen und somit zur Ordnung der Paarhufer und der Unterordnung der Schwielensohler.
Die Gattung Lama umfaßt vier Arten: Das Guanako, das Vikunja, das Lama und das Alpaka.Auf welche Wildform das Alpaka zurückzuführen ist, das Guanako oder Vikunja, ist nach wie vor umstritten. In den letzten Jahrzehnten wurde die Abstammungstheorie favorisiert, dass auch das Alpaka vom Guanako abstammt und das Vikunja nicht in den Haustierbestand überführt wurde. Es wurden hierfür als Belege morphologische Übereinstimmungen des Schädels und der Haut von Guanako , Lama und Alpaka angeführt, die sich vom Vikunja deutlich abgrenzen lassen. Auch paaren sich männliche Vikunjas unter natürlichen Bedingungen nicht mit Guanako-, Lama- oder Alpakastuten.
Jedoch wurden in neueren Studien bei Analysen mit bestimmten Genen auch eine Abstammung vom Vikunja nachgewiesen.
Somit läßt sich aufgrund der bisherigen Nachforschungen folgern, dass das Alpaka mit hoher Wahrscheinlichkeit auf beide Wildformen, dem Guanako und Vikunja zurückzuführen ist.Domestikation
Das Guanako und Vikunja wurden bereits vor 12000 Jahren jagdlich genutzt. Die Domestikation fand ab ca. 5500 – 3500 v.Chr. statt. Der Schwerpunkt lag zunächst bei der Fleischproduktion. Eine Verbreitung der domestizierten Neuweltkamele fand ca. 550 n Chr. Statt.
Hinweise für einen Wandel zugunsten der Wollproduktion ergeben sich erst in der Zeit ca. 500 n. Chr. . Die ältesten aus Alpaka gefertigten Textilien jedoch entstammen bereits der Pukara-Kultur um 500 v. Chr. Und wurden an der Südküste Perus und nördlichen Küste Chiles gefunden.
Das Alpaka fand unter der Herrschaft der Inka ihre maximale Verbreitung. Alpakaherden wurden hauptsächlich in Höhen über 4000m gehalten, wo sie auch heute noch, wie z.B. in den Anden auf 4300 m zu finden sind.
Huacaya vs. Suri
Das Exterieur zeigt eine Körpergröße von 80-100 cm Stockmaß. Der Kopf ist etwas kürzer als der des Lama und die Ohren kleiner und an den Spitzen etwas abgerundet. Das entscheidende Erkennungsmerkmal ist jedoch das lange feine Vlies, welches sich bis an die Gliedmaßen herunterzieht. Auch der Kopf ist bewollt, so daß nur das Gesicht frei von Wollhaar ist. Eine Unterscheidung von Deck- und Wollhaaren ist nicht mehr möglich.
Das Alpaka wird in zwei Rassen unterteilt, das Huacaya- und das Suri-Alpaka. Sie unterscheiden sich lediglich im Vlies. Das Huacaya besitzt kürzere, strähnige Stapel, während das Suri lange, strähnige Stapel aufweist, die sich über dem Rücken scheiteln und seitlich am Körper herunterhängen.
Haltung
Auch hier erweist sich das Alpaka als sehr genügsam. Ein zugfreier, wetterfester Unterstand auf der Weide mit mindestens 2 qm (besser 4 qm) pro Tier ist ausreichend. Alpakas sind ausgesprochene Herdentiere und dürfen nur in Gruppen gehalten werden. Eine Weidegröße von 1000 qm ist für die ersten beiden Tiere erforderlich. Für jedes weitere Tier werden 100 qm zusätzlich gerechnet. Die Umzäunung dieser Weideflächen mit einem Knotengeflecht in Höhe von 140 cm hat sich bewährt.
Für die Fütterung sollte immer gutes Heu und stets frisches Wasser zur Verfügung stehen.
Je nach Anforderung (z. B. Jungtiere, tragende Stuten) und Bodenbeschaffenheit ist auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralien zu achten. Eine zusätzliche Gabe von Vitaminen und Selen ist in jedem Falle zu verabreichen.
Die Nägel sind regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf ganz einfach mit einer geeigneter Schere zu kürzen. Eine Schur sollte im Frühjahr jährlich erfolgen.
Achtet man auf diese einfachen Bedürfnisse der Alpakas, erfreut man sich gesunder, robuster Tiere.